Ängste abbauen und Vertrauen schaffen
Erfolgreiche Infoveranstaltung zur palliativen Versorgung bei Lungenerkrankungen
Am 29. Oktober fand auf Einladung des Lungentreffs, einer Selbsthilfegruppe des Paritätischen Kreis Kleve eine besondere Informationsveranstaltung zum Thema palliative Versorgung bei Lungenerkrankungen statt. Organisiert von Gruppenleiter Winfried Hein, hatte das Palliativnetzwerk Rhein-Maas die Gelegenheit, in den liebevoll hergerichteten Räumlichkeiten der Freien Evangelischen Gemeinde über dieses wichtige Thema zu informieren.
Eine Atmosphäre des Vertrauens
Die intime Atmosphäre des Abends ermöglichte es den Teilnehmenden, sich auf persönlicher Ebene zu begegnen. Dr. Martin Dreyhaupt, Qualifizierter Palliativarzt des Netzwerks, und Susanne van den Heuvel, Pflegedienstleitung und ausgebildete Palliativfachkraft, führten mit viel Einfühlungsvermögen durch die etwa 1,5-stündige Veranstaltung und schafften einen Raum, in dem Fragen offen gestellt werden konnten. Es gelang, Hürden abzubauen und Ängste zu nehmen – medizinisch fundiert zu beraten und gleichzeitig die Menschen menschlich abzuholen.
Ein zentraler Aspekt des Abends war die Einordnung was Palliativmedizin für Patient:innen bedeutet: Sie hat nichts mit aktiver Lebensverkürzung zu tun, sondern bejaht viel mehr das Leben in all seinen Phasen. Sie begleitet Menschen würdevoll und akzeptiert dabei das natürliche Sterben als Teil des Lebens. „Durch eine gezielte palliative Versorgung kann die Lebensqualität so verbessert werden, dass unter Umständen sogar die Lebenszeit verlängert wird.“ referierte Dr. Martin Dreyhaupt.
Entscheidend für den Einsatz palliativmedizinischer Maßnahmen ist die Symptomlast der Patientinnen und Patienten. Deshalb können Therapieverläufe je nach Bedarf in Ihrer Intensität schwanken und werden sehr individuell auf jeden einzelnen Menschen abgestimmt.
Beide Referenten zeigten immer wieder auf, wie umfassend palliative Versorgung ist. Sie geht weit über rein medizinische Aspekte hinaus und versteht den Menschen in seiner Gesamtheit. Dazu gehört auch die Organisation von Heil- und Hilfsmitteln ebenso wie Sozialberatung und Ernährungsempfehlungen. Ethische Entscheidungshilfen unterstützen Patient:innen und Angehörigen in schwierigen Situationen.
So bietet das Netzwerk Unterstützung und Entlastung – rund um die Uhr. „Es geht um Beistehen und Aushalten, um „Da-Sein“ in den schwersten Momenten.“ Sagt Susanne van den Heuvel und ergänzt, „Uns können Sie anrufen, rund um die Uhr – egal was ist. Wir sind für Sie da.“
Offene Kommunikation und Vorbereitung
Zum Abschluss des Abends wurde ein letztes wichtiges Thema besprochen: Patientenverfügung und Vorsorge. Viel zu oft bleiben am Ende des Lebens Dinge unausgesprochen. Was sollte ich also vorab, solange ich noch die Möglichkeit habe, mit meinen Angehörigen klären? Wie bereite ich mich vor? Was erwartet mich? Die Botschaft war eindeutig: Offene Kommunikation ist der Schlüssel. Sich frühzeitig mit der Situation und den Möglichkeiten auseinanderzusetzen und Wünsche und Fragen auszusprechen gibt Sicherheit.
Wir danken allen Beteiligten, die zu diesem wertvollen Abend beigetragen haben, der den Besuchern die Palliativmedizin nähergebracht hat, Möglichkeiten aufgezeigt und hoffentlich Ängste und Hürden genommen hat.

